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Ordnungsstaat – ein „Gottesstaat“

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Die Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen, d.h. politisch-strukturellen Umsetzung ideologisch-sozialer Wunsch- und Traumvorstellungen nimmt offensichtlich weltweit deutlich zu! Damit verbundene Proteste, Aufstände, Revolutionen, Bürger- und Bruderkriege offenbaren zunehmend einen Bedarf an einer neuen gesellschaftlich-sozialpolitischen Ordnungs-Konzeption, die wirklich den Titel „Gottesstaat“ – als Synonym für Ordnungsstaat zu verstehen – verdient! Dies scheint logisch, notwendig und richtig! Aber nur dann, wenn es – aus globaler Sicht – nur eine Gottesvorstellung gibt, die in ihrer fundamentalen eindeutigen Gesetzlichkeit theologisch, rechtsphilosophisch und weltumfassend von der Menschheit als solche – als Gottesordnung – akzeptiert wird! Dem Begriff entsprechend ist dies als Reflektion der geistesgesetzlichen Ordnungsstrukturen der höheren hierarchisch gestuften und vernetzten Ordnungswelten – u.a. auch des ‚Himmels‘ (der zur ‚Hölle‘ bzw. dem Chaos absolut abgegrenzt ist) – zu verstehen. Wer könnte dagegen sein?

Wir erinnern daran, dass über fast 2000 Jahre bis in das 20. Jh. bei uns in Europa alles von angemaßtem Anspruchsdenken (im Namen Gottes, gar mit Gottes Segen) willkürlich und maßlos – verbunden mit Unmenschlichkeiten gegenüber anderen Rassen und Völkern – durchsetzt war und zum großen Teil auch heute noch ist! Zugleich erinnern wir uns aber auch daran, dass die durch Atheismus und Materialismus, Marxismus und Kapitalismus erfolgte sogenannte Befreiung zwar Erkenntnis- bzw. Bewusstseinsfortschritte brachte, jedoch sind diese überwiegend mit neuen Übeln für Millionen Menschen verbunden!

Kein Wunder, wenn eine wachsende Millionenschar, besonders die jüngere Generation, die aus sozialer Sicht in eine materiell fast hoffnungslose Zukunft mit Jugendarbeitslosigkeit und anderem mehr hineinwächst, auf ihre Art und aus ihrem Lebensverständnis heraus nach einem „Gottesstaat“ verlangt. Im Kern ist damit eine sich nach ethisch-sozialen und kulturellen Ordnungsprinzipien verhaltende Großgemeinschaft zu verstehen, die zu Recht weltweit eingefordert wird. Speziell Afrika, Südamerika und Asien sehnen sich unter dieser Formel nach einem „Gottesstaat“, der als sozialer Gerechtigkeitsstaat, basierend auf den aus den Weisheitslehren reflektierenden ethischen Verhaltens-Prinzipien aktuell-evolutiv zu gestalten ist. Dass es dazu geistig-charakterlich hoch qualifizierter Gestalter, Führer und Gemeinschaftsmagneten bedarf, die von ihrer Völkergemeinschaft absolut getragen werden, sollte den nach höherer Ordnung Suchenden klar sein. Darüber hinaus sei im Hinblick auf die vielen Unvollkommenheiten gefragt, ob die Bürger in demokratisch geführten Staaten sich nicht auch nach mehr Ordnung, Gerechtigkeit, geistig-charakterlicher Führung und ebensolchen Strukturen sehnen? Die chaotischen, oft bewusst geförderten Mängel, die vielen Staatsordnungen eigen sind, bedürfen unbedingt der unverzüglichen Überwindung, bevor auch in heute noch sozial-politisch ruhigen Staaten der Ruf nach einem Gottesstaat im Sinn höherer Ordnungsstrukturen lauter wird. Wer könnte dagegen sein?

Zeitschrift Welt-Spirale 11/12 2014