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Kommunikationskultur

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Ein wesentlicher, selbst verursachter Mangel besteht heute (neben vielen anderen) darin, dass keine Kommunikationskultur gelebt wird! Hiermit ist eine Selbstabwertung des Einzelnen verbunden, die sowohl die Wirtschaft, die Politik und der verbeamtete Staat, aber auch ’Freund und Feind’ weidlich ausnützen. Die Bürger haben die noch ganz selbstverständlich praktizierten Alltagsgepflogenheiten ihrer Eltern und Großeltern nicht übernommen und hierdurch ihr Selbstvertrauen weitgehend verloren. Früher besaß man ein Gefühl für Ehre und brachte dieses durch charakterliches Verhalten im Alltag zum Ausdruck, wodurch auch die zwischenmenschlichen Beziehungen positiv befruchtet wurden. Mit bestimmten Höflichkeitsregeln war man gern gesehen und fand hierdurch leicht eine Resonanz zu seinem Nächsten. (Als Beispiel grüßten die Kinder selbstverständlich ältere Mitbürger).

Heute verhalten sich physisch „Erwachsene“ sehr selbstherrlich und wirken durch ihr oft unangebrachtes Anspruchsdenken und -handeln (Dünkel) aus kulturell-gesellschaftlicher Sicht nicht als beispielgebend. Hierdurch ‚erziehen‘ sie ihre Kinder zu einer Gemeinschaftsfeind lichkeit, was auf diese wiederum bitter zurückschlägt. Der Mensch bedarf des Menschen, weshalb das physikalisch-soziale Grundgesetz „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück“ nicht vergessen werden sollte. Eltern und Erzieher legen heute bereits im frühen Kindesalter die Ursachen zu späterer Hilflosigkeit ihrer Zöglinge, zu krankhafter Gemeinschaftsscheu, ja zu Berührungsängsten, Komple xen und damit verbundenen Depressionen und Selbstausgrenzungen.

Vorschläge zur Verbesserung der eigenen Kommunikationskultur

Beginnen wir (auch im familiären Kreis), auf Freiwilligkeit beruhende ’Service- bzw. Dienstleitungen’ wenigstens durch freundliche Dankbarkeit zu bestätigen… Wenn man im Gastgewerbe oder beim Einkauf Leistungen oder ein Produkt erwirbt, sollte man von Seiten des Personals zumindest Aufmerksamkeit, konzentrierte Zuwendung und Freundlichkeit erwarten können. Wenn es bereits beim ersten Kontakt zu offensichtlichen Mängeln kommt, sollte man Charakter zeigen und ein weiteres Zusammentreffen vermeiden.

Analoges gilt für sämtliche teil- oder voll-beamtete Dienstleister wie Behörden, Energieversorgungsunternehmen, Bahn, Post und andere mehr. Diese werden aus Steuermitteln der Staatsbürger entlohnt, wodurch grundsätzlich ein höfliches, hilfs- und lösungsbereites Verhalten erwartet werden darf. Umgekehrt hat natürlich auch der Kunde eine positive Verhaltenspflicht. Inzwischen ist es vielfach zu einer bedauerlichen Tatsache geworden, dass sich im Besonderen politische Beamte als Vertreter höchster Autorität missverstehen und nicht dem Staat bzw. dem Volk dienen, sondern sich selbstherrlich verhalten. Dass sich sogar politische Parteien dem Beamten-Diktat unterwerfen, bedeutet nicht, dass der Kunde hilf- oder wehrlos ist. Es gibt jedoch auch zunehmend Volksvertreter, die eine konstruktive Sprechstunde o.ä. eingerichtet haben. In diesem Fall ist Zivilcourage angebracht!

Besondere Vorsicht ist im Umgang mit fachlich schlecht ausgebildeten Handwerkern, Verkäufern oder Behördenvertretern erforderlich, deren Anzahl leider laufend ansteigt. Man nutze Telefonnummern und Email-Adressen, die auf den Waren- und Dienstleistungs-Rechnungen zu finden sind und trage seine berechtigten Reklamationen, Hinweise, Verbesserungsvorschläge o.ä. vor. Seien Sie bzw. bleiben Sie selbst immer betont höflich – sofern möglich sogar beispielgebend… Wenn sich Unstimmigkeiten mit einem Mitmenschen abzeichnen, soll man sich dessen bewusst werden, dass jetzt eine Prüfung der eigenen Fähigkeiten beginnt (kurzer Gedanke: „Achtung Test“). Man soll nachher von sich sagen können, dass man diese Prüfung bestanden hat.

Empören Sie sich rechtzeitig noch in der Aufbauphase Ihrer – berechtigten! – Emotion, wo Sie noch Gewalt über sich haben und Ihre Empörung noch in zumutbarer Form zum Ausdruck bringen können! Schlucken Sie Ihre berechtigten Emotionsgifte nicht selbst. Hierdurch reduzieren Sie Selbstvergiftungen, zu welchen es oft genug Anlass gäbe. Sie sollten aber auch ihrem Emotions-Gegner eine objektive Chance auf eine positive Reaktion bzw. Aktion ermöglichen.

Lassen Sie sich nicht zu Beleidigungen, Kränkungen o.ä. hinreißen! Hierdurch setzen Sie sich generell ins Unrecht – unabhängig davon, was vor der Beleidigung geschah. Auf solche Weise kann man keineswegs Probleme lösen. Sollten Sie bereits ein Geduldsmensch sein, der durch eigenes Vorbild Kinder, Jugendliche, selbst Vorgesetzte, Mitarbeiter o.ä. ‚erzogen‘ hat, so helfen Sie aktiv mit, die Versäumnisse anderer zu minimieren bzw. zu eliminieren. Es ist selbstverständlich, dass das, was wir vertreten, der Gerechtigkeit und Wahrheit (soweit wir diese erkennen) entsprechen muss und vorrangig dem Allgemeinwohl dienen soll.

Dem Zusammenleben mit anderen Menschen – in der Ehe, Familie, Partnerschaft, am Arbeitsplatz u.a. – kann (und soll!) man nicht entkommen! Aber man kann dieses Miteinander konstruktiv-positiv gestalten, wodurch manche „Schlangengruben“ in schöne „Haus- bzw. Gemeinschaftsgärten“ gewandelt werden, in welchen auch „Kakteen“ ihre Ordnungsplätze zugewiesen bekommen. Sehr oft befindet sich auch unter einer rauen „Schale“ ein gutes Herz!